Die Voraussetzung für den perfekten Sitz und das einwandfreie Funktionieren eines Plissees ist das richtige Maßnehmen vor der Bestellung Ihres Plissees. Hier entscheiden häufig schon Millimeter darüber, wie leicht das Plissee montiert und später bedient werden kann. Geringfügige Korrekturen der Spannschnüre sind immer möglich und manchmal auch erforderlich, selbst wenn Sie richtig gemessen haben.
Ganz gleich wie groß Ihr Fenster ist, muss beim Messen auf jeden Fall die Montagevariante berücksichtigt werden. Je nachdem, ob Sie das Plissee in der Glasleiste, auf dem Fensterflügel oder in der Fensternische montieren möchten, ergeben sich Unterschiede in Breite und Höhe der Plisseeanlage.
Für die Montage in der Glasleiste, wo das Plissee praktisch wie die Scheibe innerhalb des Fensterrahmens sitzt, sind im Grunde die Maße der Glasscheibe auch die Maße des Plissees. Man zieht dabei seitlich noch mal 2 mm ab, um zu verhindern, dass der Plisseestoff beim Öffnen und Schließen am Fensterrahmen schleift.
Bei einer Montage vor der Fensternische fügt man zu den Maßen der Nische jeweils oben und seitlich den gewünschten Überstand hinzu. Für besondere Fensterformen gestaltet sich der Messvorgang eigentlich nicht viel schwieriger. Bei trapezförmigen Fenstern, die oben schmaler sind als unten, gibt man einfach die obere und untere Breite und die senkrechte Höhe an. Bei Fenstern in der Dachschräge oder spitzen Fenstern wird die untere Breite und die Gesamthöhe mit Angabe ob sich die Schräge links, rechts oder mittig befindet, angegeben und bei runden Fenstern ist der Radius des Fensters maßgebend.
Zum Messen selbst sollte ein Stahlmessband verwendet werden. Weder ein Zollstock noch ein Stoffmessband liefern exakte Ergebnisse, da diese meist nicht bis in die Ecke geführt werden können und häufig wegrutschen.
Ein Plissee kann man höchst selten als Fertigprodukt, sondern meist als Maßanfertigung erwerben. Je nach Form, Größe und Typ Ihres Fensters sollten dabei verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, denn nur in den passenden Maßen und Stoffen erfüllt ein Plissee die gewünschten dekorativen und funktionellen Ansprüche und funktioniert einwandfrei. Deshalb ist vom Kauf billiger Fertig-Plissees im Baumarkt oder beim Discounter abzuraten.
Ebenfalls muss darauf hingewiesen werden, dass Plissees weniger für Menschen geeignet sind, die häufig ihre Wohnung wechseln, denn man kann ein Plissee in Sonderform selten für ein anderes als das ursprünglich vorgesehene Fenster verwenden. Man könnte es zwar vom Fachmann in Höhe oder Breite verkleinern lassen, was aber meist nicht minder aufwändig ist, als ein neues Plissee herzustellen.
Das komplexe System aus Schienen und Spannschnüren erfordert eine genaue Ausmessung Ihrer Glasflächen, bei der auch die Art der Montage berücksichtigt werden muss. Vor allem Sonderformen wie Trapezfenster, Giebelfenster oder runde Fenster stellen für viele Kunden eine unlösbare Aufgabe dar, weshalb hier meist eine Beratung durch den Fachhandel, ob im Internet oder im Möbelhaus, erforderlich ist.
An die Stoffauswahl kann man auf unterschiedliche Weise herangehen. Entweder man richtet sich zuerst nach den gewünschten Farben und Designs, oder man wählt nach der jeweils gewünschten Funktion den Stoff aus. Gewebeeigenschaften wie Reflexion, Transmission und Absorption sind ausschlaggebend, wie effektiv das Plissee vor Sonneneinstrahlung und Wärmeentwicklung im Raum schützt. Bestimmte Plisseestoffe sind speziell behandelt, so dass sie auch in Feuchträumen eingesetzt werden können oder als schwer entflammbares Material die Sicherheit im Wohnbereich bzw. die Arbeitsschutzbestimmungen vieler Betriebe erfüllen. Weiterhin sollte man sich im Klaren sein, ob das Plissee mehr als Sichtschutz oder als Lichtschutz dienen soll. Denn man findet Plissee Stoffe von transparent bis blickdicht, von lichtdurchlässig bis verdunkelnd.
Beruhigend zu wissen ist, dass weder die Form, Größe, Lage und Typ des Fensters noch Art der Montage und Bedienung ausschlaggebend für die Stoffauswahl sind. Ganz gleich ob für den Wintergarten, fürs Badezimmer, Wohnzimmer, für schräge Dachfenster oder große Fensterfronten im Officebereich - einzig und allein die gewünschte Schutzfunktion und Ihr individueller Geschmack entscheiden hier.
Für die Montage eines Plissees benötigt man keine großen fachlichen Kenntnisse. Selbst handwerklich weniger Begabte sind in der Lage, Plissees korrekt anzubringen. Die einfachste und vor allem für den Fensterrahmen schonendste Variante ist die Befestigung per Klemmträger.
Hier werden unten und oben am Fensterrahmen Träger aufgeschraubt, in die dann später die Spannfüße mit den Spannschnüren eingehängt werden. Man sollte sie zu Beginn nur so fest anziehen, dass eine Arretierung noch möglich ist, bis die Spannschnüre genau senkrecht vom Träger ins Plissee verlaufen. Die Befestigung mit Klemmträgern hat den großen Vorteil, dass man keine Bohrungen am Fensterrahmen oder in der Wand vornehmen muss, was vor allem in Mietwohnungen von Vorteil ist, da es bei einem Auszug keinerlei Spuren hinterlässt.
Alternativ zu Klemmträgern oder FalzFix (im Fensterfalz befestigten Klemmträgern) lässt sich das Plissee auch per Stick & Fix Klebeplatten befestigen. Die Plissees werden dazu an die Kunststoff- oder Aluminiumfenster geklebt, wodurch die Anbringung spurenfrei möglich ist. Einzig bei Holzfenstern lässt sich diese Variante nicht verwenden, da die Klebeplatten hier keinen Halt hätten.
Falls das in Ihrem Fall kein Problem darstellt und Sie bohren möchten, können Sie das Plissee auch auf dem Fensterrahmen mit Spannschnurwinkeln oder in der Glasleiste verschrauben. Dies ist optisch eine elegantere Methode. Für Glasflächen, die sich nicht öffnen lassen wie z. B. bei den Fensterfronten in Wintergärten oder mehrfach unterteilten Fensterflügeln ist die Befestigung in der Glasleiste oft die einzige Möglichkeit, jede Glasfläche einzeln zu beschatten. Allerdings sollte die Glasleiste entweder gerade oder nur leicht schräg ausfallen, weil sonst nicht genug Stabilität und Spannkraft erreicht werden. Da der Plisseestoff auch sehr dicht an der Scheibe liegt, sollte bei der Stoffauswahl ein luftdurchlässiger Stoff gewählt werden, um Feuchtigkeits- und Wärmestau zwischen Scheibe und Plissee vorzubeugen.
Bei der Lieferung eines Plissees sind die Spannschnüre, genau nach Ihren Maßangaben, meist montagefertig eingestellt. Müssen dennoch kleine Korrekturen vorgenommen werden, weil diese etwas zu straff oder zu locker sind, ist Folgendes zu beachten: Das Plissee sollte niemals im aufgespannten Zustand verändert werden, sonst könnten durch die Lockerung der Schraube in den Spannfüßen die Spannschnüre in den Plisseestoff hineingezogen werden, was dann eine Reparatur durch den Fachmann nötig macht. Besser ist es, das Plissee oben auszuhängen, dann erst die Schrauben zu lockern, die Schnur ein Stück heraus oder hineinzuziehen, wieder festzuklemmen und zu probieren ob die Spannung nun für die Funktion des Plissees ausreichend ist. Dafür sind möglicherweise zwar mehrere Versuche erforderlich, doch kann dies auch von Laien erfolgreich durchgeführt werden.
Plissees bedürfen wie alle anderen Textilien auch eines gewissen Maßes an Pflege. Je nach Stoff und Umwelteinflüssen sollten diese regelmäßig gereinigt werden, damit sie auch nachhaltig über lange Zeit genutzt werden können.
Auf den quer liegenden Falten kann sich Staub ablagern, weshalb es ratsam ist, diesen alle paar Wochen mit einem Staubwedel oder einer weichen Bürste zu entfernen. Dazu sollte das Plissee ganz aufgezogen und ohne Druck behandelt werden. Auch die Verwendung des Staubsaugers ist möglich, wobei die Saugkraft so gering wie möglich eingestellt sein und die Düse selbst nicht verschmutzt sein sollte.
Viele Stoffe können auch feucht abgewischt werden, was allerdings erst dann erfolgen darf, wenn in den Pflegehinweisen des Herstellers eine solche Eigenschaft angegeben ist. Da in Badezimmer oder Küche eine höhere Luftfeuchtigkeit als in anderen Räumen herrscht, sollten hier Plissees verwendet werden, die Feuchtraum geeignet sind. Diese lassen sich problemlos feucht reinigen, um den durch Kochdunst oder Kondenswasser festhaftenden Staub besser entfernen zu können.
Einige Plisseestoffe können auch gewaschen werden, wofür das Plissee vom Fenster genommen und anschließend in einer milden Seifenlauge bei 30°C kann in einem geeigneten Gefäß, am besten in der Badewanne, eingeweicht wird. Nach ca. 30 Minuten schwenkt man es ein wenig im Wasser, um den aufgeweichten Schmutz vom Plissee zu lösen. Danach sollte das Plissee geschlossen und auf diese Weise das überflüssige Seifen- und Schmutzwasser ausgedrückt werden. Ein- bis zweimal Spülen unter fließendem Wasser entfernt auch den letzten Rest des Waschwassers. Zum Trocknen wird das Plissee zunächst fest zusammengezogen und damit das meiste Wasser ausgepresst. Lassen Sie das Plissee im geschlossenen Zustand auch trocknen, weil dadurch die Erhaltung der Faltenstruktur unterstützt wird, und öffnen Sie es nur hin und wieder leicht, um den Trocknungsgrad zu prüfen und eventuell verklebte Falten zu lösen.
Denken Sie immer daran, dass alle Plisseestoffe aus synthetischen Fasern bestehen, die meist schon mit schmutzabweisender Oberfläche wenig Pflege benötigen. Wasser und Schmutz dringen nie sehr tief ins Gewebe ein, so dass kein Druck und keine chemischen Reinigungsmittel notwendig sind.